Indianerflöte: Anasazi, Pueblo oder Hopi

Ich biete dir im Shop diverse Indianerflöten an:

Im Plan stand nur die Anasazi oder Puebloflöte, da ich auf Kerbflöten spezialisiert bin. Seit aber nun in etwa 6 Jahren baue ich auch aus sehr gutem Bambus die als Native Flute bekannte Indianerflöte und habe dann die Kiowa dahin entwickelt, dass sie pentatonisch gestimmt mit unseren Kreisen auch mitspielen kann und habe sie dann einfach die Kiowa-Shakuhachi-Flöte getauft.

Sie sind alle bestens gestimmt und haben bislang bei allen Musikern sehr beliebt.

Hier ein Artikel aus meiner Ansazi Website http://www.anasazi-flute.de, siehe auch den weiteren Artikel zum Streit darum ob die Flöte nun Anasazi oder Pueblo Flöte genannt werden darf hier: http://www.anasazi-flute.de/woher-kamen-die-pueblos/

Was ist eine Anasazi-Flöte?

Die Anasaziflöte wurde 1931 entdeckt, als in einer Expedition in den Gebirgen nordöstlich von Arizona unzählig viele Artefakte entdeckt worden sind. Der sensationelle Fund der ältesten hölzernen Blasinstrumente wurde durch diverse Musikliebhaber in den Staaten nach und nach vermessen.  Clint Goss besuchte das Arizona State Museum Archiv und studierte die Flöten und veröffentlichte seine Daten online, inklusive Vermessungen der Anasaziflöten.

Immer mehr Hobbymusiker und Hobbyflötenbauer entdecken die Ansasazi. Sogar in Deutschland habe ich einzelne gesehen, die ihr Glück mit der Anasazi versuchen.  Bei dem modernen Bau der Anasazi hat sich allerdings eine gewisse Fälschung eingeschlichen.

Während der Erste Nachbauer der Flöten Richard W. Payne diese historisch treu ohne Kerbe oder signifikanten Mundstück baute, hat Clint Goss begonnen diese mit einer Kerbe umzuformen, damit diese einfacher gespielt werden können. Grund hierfür ist vermutlich, wie er auf seiner Website schreibt, dass Payne die längsgespielen Flöten „Nay style“ spielte und sie sich schrecklich anhörten.

Es steht außer Frage, dass die Urflöte welche die ersten Reisenden in den amerikanischen Kontinent mitbrachten eine Kawala war. Diese ist zweifelsohne die älteste Längsflöte der Menschheit, welche aus Afrika nach Asien, nach Europa und nach Amerika schon bei den ersten Migrationen der Menschheit reiste. Siehe hierzu mein letztes Buch (Kawala & Nay: Die Ur-Flöten der Menschheit: Bauen, stimmen, pflegen und spielen).

Das Problem mit der Kerbe ist, dass die Flöten zum ersten nicht sich so anhört wie sie einst von den Ureinwohnern Arizonas gespielt worden ist, da sie ja nachweislich keine Kerbe hat, genau wie sie bei Dr. Payne „Nay Style“ war. Als Nayspieler sei fast 40 Jahren und Nayflötenbauer seit fast 35 Jahren, aber ebend auch ein Shakuhachi und Quenaflötenbauer für nun fast 15 Jahren, kann ich versichern. Eine Nay bzw. eine echte Anasazi hört und spielt sich anders.

Es ist daher notwendig diese „Nay-Style“ bzw. die Kawala Spielweise zu lernen, um das Meiste aus der Anasazi zu holen, wenn man doch die Klänge der Indianer und Ureinwohner Arizonas wieder beleben will.

Man macht es sich zwar einfacher eine Kerbe einzusetzen, doch es gibt da signifikante Unterschiede in der Klangerzeugung und –farbe.

  1. Kerbflöten haben ein Delay bis jeder Klang erzeugt wird. Längsflöten dagegen kann man besser kontrollieren, man kann sofort eine Note spiele oder diese langsam mit Delay bringen.
  2. Kerbflöten werden senkrecht gespielt. Eine Ornamentierung geht nur durch hoch oder runterheben der Flöte. Nay-Style Flöten können in alle Richtungen bewegt werden und bieten somit ein multifaches and Nuanzierungsmöglichkeiten.
  3. Kerbflöten kann man nur ruhig leise bis sehr leise spielen. Ohne Kerbe wie bei der echten Anasazi, der Kawala und Nay, kann man laut, leise, aspiriert, intoniert und klar oder sogar rauchig, manchmal sogar mit Bassuntertönen spielen.

Das bedeutet keinesfalls, dass ich keine Kerbflöten mag. Natürlich nicht, ich habe ja auch das einzige deutsche Lehrbuch für Shakuhachis geschrieben. Die Shakuhachi aber hat eine größere Kerbe und ist somit eine gänzlich andere Technik, wobei auch die Shakuhachi nicht schnelle Stücke liefert, da sie als meditatives Instrument mit ihrer Pentatonik ganz andere Ziele verfolgt.

Wer also dennoch die wahre Anasazi Technik beherrscht kann einfach mehr aus der Flöte holen.

Man macht es sich einfach den Kunden zu sagen, dass man es mit einer Kerbe einfacher spielen kann. Ja man kann die einzelnen Noten vielleicht schneller spielen, aber das wäre als würde man an einer Gitarre Tasten anbringen und sagen man kann damit klassische Gitarre spielen.

Jedes Instrument hat seinen eigenen ganz besonderen Klang der allerdings auch kulturell gewachsen ist. Es spricht nichts gegen Innovationen und Zwitterinstrumenten. Ich habe ja auch einige entwickelt und die hören sich klasse an. Es sind aber andere Instrumente. Meine Xiao-Shakuhachi ist eben keine Shakuhachi sondern ein Zwitterinstrument zwischen Shakuhachi und Xiao.

Ich habe mich daher entschieden zwei Sorten der Anasazi-Flöten fortan zu bauen.

  • Solche mit einer Nay-Style, rundum Kante plus eine einfache Kerbe, um beide Stile zu ermöglichen.
  • Solche wie die originalen Anasazi-Flöten. Wenn du meinen Videos folgst und etwas Geduld hast, wirst du diese auch spielen können.

Damit du auch alle Klangfarben einer Anasaziflöte spielen kannst, habe ich mich fest entschlossen die kommenden Tage mehrere Lehrvideos dazu zu erstellen.


 

Die Shakuhachi entmystifiziert

Lange habe ich mir überlegt ob ich diese Worte in meinen Shaku-Blog schreibe, aber nun reichts. Ich baue Bambusflöten seit nun fast 30 Jahren. Dreißig Jahre in denen ich mich mit Nays, Bansuris, Kawalas und Shakuhachis beschäftige. Ich habe im deutschen Büchermarkt die einzigen Lehrbücher und Bauanleitungen veröffentlicht. Dies tue ich gewiss nicht weil ich mit meinen Erfahrungen geize, sondern aus dem Glauben, dass man Wissen und Erfahrung teilen muss.

Es scheint, dass es einen gewissen Shakuhachi-Clan mit OMMMMM-Stimmung gibt, denen das nicht gefällt. Für sie muss man auf dem Boden sitzen und sich als Japaner ausgeben, um die Shakuhachi zu spielen. Alles andere ist falsch! Dabei haben die Japaner und Asiaten sowieso längst die westlichen Instrumente entdeckt und die besten Musiker der Welt geschenkt. Kein Japaner würde auf den Gedanken kommen aus Geige oder Klavier eine sektarische Musikgemeinschaft zu machen. Doch hier in Europa ist Shakuhachi gleich Halbwissen und Möchtegern ZEN-Buddhisten. 

Für mich ist die Shakuhachi aber ein tolles Instrument, welches ich mit Präzision stimme und so gut wie es nur möglich ist verarbeite, damit wir damit Musik machen können. Deshalb werden meine Shakuhachis und andere Instrumente in vielen Musikals, Philharmonien und Filmmusikaufnahmen gespielt. Ich schreibe dies jetzt nicht um anzugeben oder sonst aus einer Überheblichkeit, sondern weil ich alle paar Monate mein Shakuhachi-Lehrbuch in Wikipedia unter der Rubrik Shakuhachi als Referenz angebe und diese dann immer wieder gelöscht wird, bei Beibehalten der anderen englischen Quellen. Etwa Zeitgleich beim Löschen meines Buches kamen dann auch gleich drei negative Bewertungen. Kindisch finde ich! Sollen die die so hinterlistig sind in ihrer Hinterlistigkeit baden. Ärgert euch, denn es ist so, dass meine Flöten gut sind, dass sie in der ganzen Welt gespielt und geschätzt werden.

Neulich schickte mir ein Musiker die Aufnahmen welcher er berichtete Stolz mit meinen Flöten gemacht zu haben. Auf dem Cover war dann eine Wurzelendshakuhachi welche nicht von mir war. Das Etiket, der Markt verlangt nunmal ein OMMM-Instrument. Viele von denen bekomme ich zur Restauration und staune wie man 1500 Dollar und mehr für ein bis zu 70 Cent verstimmtes Instrument zahlen kann.

Der Oberhammer war, als einer dieser netten Klug… nach einer bösen Email in welcher er mich über Shakuhachis erzogen hat, tatsächlich von einem Freund eine Shakuhachi kaufte, welche allerdings von mir war und dies gleich zu 850 Euro, während ich sie meinem Freund und Ladenbesitzer für 300 Euro verkauft hatte. Nun glaubt der Shakuhachi-Guru es mir gezeigt zu haben, dass er die Flöte nicht aus meinem Shop kaufte. Ich finde es irgendwie amüsant.

Und gar nicht so lange her, kam ein Kunde mit einer doch sehr schönen Shakuhachi zu mir, dass ich sie bewerte. Er hatte sie aus der Schweiz von einem Oberguru des Shakuhachispielens gekauft. Ich fand sie sah echt edel aus. Als ich sie spielte war das F fast ein E und das G höher als ein G#.  Ich staunte aber sagte nicht dass sie schlecht ist, denn egal was die anderen über mich meinen, werde ich keinen Kollegen namentlich schlecht machen. Doch der Kunde schaute mich an und sagte: “Spucke es doch aus, sie ist völlig verstimmt.”. Ich sagte: “Du sagst es selbst”. Dann erklärte mir der Kunde, dass als er dies entdeckte er den Shakuhachi-Guru anrief und dieser ihm erklärte, dass dies so beabsichtigt ist, weil die Shakuhachi nach den Wellen des Mondes gestimmt sei! Herr Gott, was kann man mit Unsinn Geld machen. Die Mond-Wellen Shakuhachi kostete allerdings 890 Schweizer Franken. Irre!

Ich werde mich an so einer Abzocke nicht beteiligen. Wer eine Wurzelend-Shakuhachi von mir will muss mit 300-500 Euro rechnen und die anderen Preise sind von 90 bis 280 Euro. Ich liefere so perfekt wie möglich und so gut wie möglich behandelte Flöten, Lösungsmittelfrei und mit weiteren Instrumenten und Harmonien auf 440 Hz gestimmt geprobt. Das ist was ich mache. Ich trage kein Kittel und kein Möchtegern Mönchgewand beim Handwerk sonder ein Werkstattshirt, welches ich nach 10 Flöten wegschmeißen kann, wegen Schellackspuren und ich freue mich jedes Mal, wenn meine Flöten so gestimmt sind, dass man sowohl alleine oder mit anderen Musikern spielen kann. Auf dem Mond werde ich nicht flöten.

Die Klangerzeugung

Das Greifen der Flöte

shakuhachi_greifenDie Shakuhachi kann man stehend, sitzend oder hockend spielen. Entscheidend ist, dass es Dir gemütlich ist, damit Du auch entspannt spielen kannst.

shakuhachi_kerbeIn der Regel spiele ich im Sitzen, hier rechts spiele ich sie allerdings im Stehen. Da die Shakuhachi lediglich fünf Löcher hat, wir diese aber mit beiden Händen schließen, bleiben uns noch weitere fünf Finger übrig. Diese lehnt man ebenfalls an die Shakuhachi, auch während man einzelne Löcher öffnet. Ansonsten würde die Shakuhachi spätestens nach drei Tönen aus der Hand rutschen.

Am Mundstück gibt es zwei Kanten. Die Blaskante (A) und die Kinnkante (B). Die Kinnkante ist so geschliffen, dass man beim Anlegen der Shakuhachi einfacher senkrecht auf die scharfe Kante der Blaskante blasen kann. Eine zu stark angewinkelte Kinnkante führt zu Problemen, da man in dem Fall den Anlegewinkel der Shakuhachi beim Spielen nicht einfach ändern kann. Dies ist aber für die fortgeschrittenen Techniken zwingend notwendig.

shakuhachi_blow_ro

Das tiefe „Ro“ wird erzeugt, indem man alle Löcher geschlossen hält und man direkt auf die Blaskannte einen sanften Luftstrahl richtet. Entscheidend dabei ist, dass die Luft nicht von der Kinnkante ausweicht.

Um das genaue Maß an Luft zu üben, könntest Du zuerst ohne Shakuhachi üben. Folge dazu diesen Schritten:

  1. Schließe die Lippen ganz entspannt.

  2. Setze an ganz sanft etwas Luft zu blasen, ohne dass Deine Lippen sich öffnen.

  3. Du spürst jetzt etwas Druck hinter Deinen Lippen.

  4. Lass die Luft zwischen Deine Lippen kommen, während Du nun weiter pustest. Während Du so weiter machst, fühlt es sich an, als wäre eine Linse oder sehr kleiner flacher Kieselstein zwischen Deinen Lippen. Dies existiert nur so lange wie Du pustest. Du kannst diese Luftlinse kontrollieren und in der Tat etwas nach rechts und links verschieben.

  5. Jetzt versuchst Du dabei ganz leicht zu lächeln.

Wichtig: Beim Schließen der Fingerlöcher sollst Du nicht verkrampfen und die Finger einfach sanft auf die Löcher legen.

Noch eine Sache: Es ist oft so, dass man man die Flöte um die eigene Längskante etwas gedreht anlegt. Dadurch kann man den Luftstrahl nicht wagerecht auf die Blaskante richten. Wie dies Problem gelöst wird, siehst Du im Bild hier unten:

shakuhachi_mouth_prepare

Wenn die Shakuhachi richtig angelegt ist, wird ein Ton produziert, egal ob die Löcher richtig oder falsch gedeckt sind. Das erste „Ro“ verlangt dennoch, dass alle Löcher geschlossen werden.

Übe dies so lange wie möglich, schließe die Augen dabei und entspanne Dich einfach. Denn nun hast Du die Shakuhachi entdeckt….

Ursprung & Bedeutung

root_endDie Bezeichnung Shakuhachi

Shaku-Hachi ist eigentlich eine Maßangabe des alten Chinas. „Shaku“ entspricht einer Länge von 30 cm und wird in 10 „Sun“ eingeteilt. Das Wort Shakuhachi selbst besteht aus zwei altchinesischen Wörtern: „Shaku“ und „Hachi“. „Shaku“ ist die soeben erläuterte Maßeinheit von 30 cm und „Hachi“ bedeutet einfach „acht“, wobei damit acht „Sun“ gemeint ist, also 8×3=24.

Somit ist die Shakuhachi ein Maß von 30+(8×3) cm, also 54 cm. Folglich müsste eine um zwei „Sun“ längere Shaku-Hachi nicht Shakuhachi heißen, sondern Shaku-Shaku oder 2xShaku….

Aber das führt zu nichts. Der Name hat sich schon längst von der Maßeinheit verselbstständigt und bezeichnet das Genre der Flöte. Das Instrumentengenre selbst hat eine lange Geschichte hinter sich, wir können hier diese auch nur kurz anreißen.

Die Ur-Shakuhachi

In Japan selbst sind schon lange vor der modernen Shakuhachi verschiedene Bambus-Kerbflöten mit fünf, sechs sogar bis zu 9 Fingerlöchern erschienen. Diese werden als Kerbflöten bezeichnet, weil sie kein echtes Mundstück haben wie wir sie z.B. von der Blockflöte her kennen, sondern lediglich das Rohr an der obersten Kante so angeschliffen wurde, dass eine scharfe Kerbe entsteht. Durch das Anblasen dieser „Blaskante“ wird eine Vibration produziert, welche den Klang erzeugt. Je länger das Rohr, genau genommen der Luftweg ist, desto tiefer wird der Ton. Deshalb werden Löcher in alle Flöten gebohrt, damit man den Luftweg beeinflussen kann, um verschiedene Töne zu produzieren.

Die Shakuhachi hat ihren Ursprung in China und wurde über Umwege nach Japan gebracht. Lange wurde sie nur am Hofe gespielt, dann von Wander- und Bettelmönchen, bis das Instrument in moderner Zeit emanzipiert und zum festen Bestandteil japanischer Musik geworden ist.

Genau genommen wurde die Shakuhachi von China nach Japan Ende des siebenten Jahrhunderts eingeführt. Während der Tang Dynastie (China: 618-719 n.Chr.) wurden diverse chinesische Bräuche und Traditionen nach Japan exportiert. Es wird vermutet, dass die Shakuhachi mit dem chinesischen „Yayue“, die Bezeichnung der chinesischen rituellen und höhere Musikkunst, ihren Einzug nach Japan Ende des siebenten Jahrhunderts fand. „Yayue“ wurde in Japan heimisch und in „Gagaku“ umbenannt. Deshalb wurde die Shakuhachi während der Nara-Zeit (Japan: 710-794 n.Chr.) und Heian-Zeit (Japan: 794-1185 n.Chr.) auch als „Gagaku Shakuhachi“ bezeichnet.

In der Shosoin Schatzkammer (gebaut 756 n.Chr.) wurden acht Gagaku Shakuhachis aufbewahrt von denen mindestens vier eine Schenkung des damaligen Korea waren. Ob die weiteren vier auch vom Ausland kamen, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden.

Allerdings waren lediglich fünf dieser Gagaku Shakuhachis aus Bambus. Die anderen waren aus Jade, Elfenbein und Stein, dennoch mit Bambusknotenmuster. Man kann davon ausgehen, dass Bambus als klassisches Material für die Shakuhachis angesehen wurde.

Die Shosoin Shakuhachis hatten sechs Fingerlöcher im Gegensatz zu der modernen Shakuhachi, welche seit dem 14. Jahrhundert lediglich 5 Fingerlöcher hat. Des weiteren waren die Gagaku Shakuhachis gerade mal bis zu ca. 44 cm groß mit einem inneren Durchmesser von ca. 12-16 mm. Über die Shosoin Shakuhachis hinaus ist eine weitere Gagaku Shakuhachi mit sechs Fingerlöchern aus Bambus im Nationalen Museum des Nara Tempels Horyuji erhalten.

Obwohl die Shakuhachis aus Shosoin und Horyuji die ältesten erhaltenen der Welt sind, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden, wie sie gespielt und gestimmt worden sind. Die Stimmung der Shakuhachis ist von der Anblas- und Anlegetechnik der Shakuhachi abhängig, worüber jegliches historische Dokument fehlt.

Die Shakuhachi hatte sich noch nicht endgültig entwickelt und war zur damaligen Zeit noch nicht weit verbreitet.

Die Shakuhachi und die Fuke Sekte

Nachdem das Instrument überwiegend ein Hofinstrument war, wurde es ab dem dreizehnten Jahrhundert mehr und mehr von Bettelmönchen gespielt, welche für Almosen herumwanderten. Im sechzehnten Jahrhundert wurde die buddhistische Fuke Sekte des Zen-Buddhismus etabliert. Ihr Name „Fuke“ bezieht sich auf den chinesischen Wandermönch Fuke aus dem neunten Jahrhundert. Dieser sollte allerdings eine Glocke gehalten haben und nicht eine Shakuhachi. Erst sein Student „Chohaku“ versuchte dessen Glockenspiel mit einer Flöte zu imitieren. Das Stück, welches daraus entstand, wird „Kyotaku“ genannt. „Fuke“, als Bezeichnung einer buddhistischen Richtung, erreichte Japan der Legende zufolge durch einen japanischen Mönchen namens „Gakushin“, der bereits im dreizehnten Jahrhundert in China studiert und die Tradition, den Zen zu blasen, zusammen mit verschiedenen Musikstücken (Honkyoku) nach Japan gebracht haben soll.

Anstelle von den bekannten „Sutra“ Hymnen wurde nun der Zen geblasen „Suizen“. Die Priester der Fuke Sekte, die „Komuso-Priester“ (Priester der Leere) wanderten mit ihrer Shakuhachi von Ort zu Ort und wurden als „Fuke-Shu“ bekannt….