Die Klangerzeugung

Das Greifen der Flöte

shakuhachi_greifenDie Shakuhachi kann man stehend, sitzend oder hockend spielen. Entscheidend ist, dass es Dir gemütlich ist, damit Du auch entspannt spielen kannst.

shakuhachi_kerbeIn der Regel spiele ich im Sitzen, hier rechts spiele ich sie allerdings im Stehen. Da die Shakuhachi lediglich fünf Löcher hat, wir diese aber mit beiden Händen schließen, bleiben uns noch weitere fünf Finger übrig. Diese lehnt man ebenfalls an die Shakuhachi, auch während man einzelne Löcher öffnet. Ansonsten würde die Shakuhachi spätestens nach drei Tönen aus der Hand rutschen.

Am Mundstück gibt es zwei Kanten. Die Blaskante (A) und die Kinnkante (B). Die Kinnkante ist so geschliffen, dass man beim Anlegen der Shakuhachi einfacher senkrecht auf die scharfe Kante der Blaskante blasen kann. Eine zu stark angewinkelte Kinnkante führt zu Problemen, da man in dem Fall den Anlegewinkel der Shakuhachi beim Spielen nicht einfach ändern kann. Dies ist aber für die fortgeschrittenen Techniken zwingend notwendig.

shakuhachi_blow_ro

Das tiefe „Ro“ wird erzeugt, indem man alle Löcher geschlossen hält und man direkt auf die Blaskannte einen sanften Luftstrahl richtet. Entscheidend dabei ist, dass die Luft nicht von der Kinnkante ausweicht.

Um das genaue Maß an Luft zu üben, könntest Du zuerst ohne Shakuhachi üben. Folge dazu diesen Schritten:

  1. Schließe die Lippen ganz entspannt.

  2. Setze an ganz sanft etwas Luft zu blasen, ohne dass Deine Lippen sich öffnen.

  3. Du spürst jetzt etwas Druck hinter Deinen Lippen.

  4. Lass die Luft zwischen Deine Lippen kommen, während Du nun weiter pustest. Während Du so weiter machst, fühlt es sich an, als wäre eine Linse oder sehr kleiner flacher Kieselstein zwischen Deinen Lippen. Dies existiert nur so lange wie Du pustest. Du kannst diese Luftlinse kontrollieren und in der Tat etwas nach rechts und links verschieben.

  5. Jetzt versuchst Du dabei ganz leicht zu lächeln.

Wichtig: Beim Schließen der Fingerlöcher sollst Du nicht verkrampfen und die Finger einfach sanft auf die Löcher legen.

Noch eine Sache: Es ist oft so, dass man man die Flöte um die eigene Längskante etwas gedreht anlegt. Dadurch kann man den Luftstrahl nicht wagerecht auf die Blaskante richten. Wie dies Problem gelöst wird, siehst Du im Bild hier unten:

shakuhachi_mouth_prepare

Wenn die Shakuhachi richtig angelegt ist, wird ein Ton produziert, egal ob die Löcher richtig oder falsch gedeckt sind. Das erste „Ro“ verlangt dennoch, dass alle Löcher geschlossen werden.

Übe dies so lange wie möglich, schließe die Augen dabei und entspanne Dich einfach. Denn nun hast Du die Shakuhachi entdeckt….