Alle meine Flöten binde ich zwischen drei und 12 mal. Die genaue Anzahl der Bindungen kann ich nie voraussagen, weil ich die Bindungen dort setze wo es das Rohr diktiert. Das ist keine esoterische Frage sondern eine rein technische.
Trotz sorgfältiger Behandlung mit Schellack und obwohl ich jedes Rohr selber inspiziere, kann es geschehen, dass Temperaturschwankungen oder Stöße die Struktur des Bambusrohres in Leidenschaft ziehen. Dort wo eine Flöte einen Riss bekommen kann ist jedem erfahrenen Bambusflötenbauer eigentlich bekannt. Eine Bindung dort schützt die Flöte vor solchen Rissen. Selbst wenn dann eine Flöte einen Riss bekommen sollte, ist dieser marginal und spaltet die Flöte nicht, so dass sie weiterhin gespielt werden kann.
Mit was und wie binde ich die Flöten?
Ich nutze nur Baumwolle oder Leinenzwirn. Am liebsten aber Baumwolle. Mein Garn ist ein stärkerer Garn mit sehr wenig Fussel. Nachdem ich meine Bindung setze tränke ich diese nachträglich mit lösungsmittelfreien und formaldehydfreien Holzlack. Dies bewirkt, dass die Bindung die eh schon ziemlich stark ist, die Flöte noch enger fasst. Der garn saugt etwas von dem Lack und wird somit mikroskopisch dicker und bindet die Flöte noch fester.
Den Leim dessen Reste ich dann auch abwische vermeidet das der Garn dann bei der Schellackbehandlung Fussel macht.
Ich binde alle Flöten in dunkelbraun, eine Farbe welche mit zu der Natur des Bambus bestens passt.