Schimmel in der Flöte

Liebe Bambusflötenfreunde. Nun hat der eine und bislang einzige Kunde mit diesem Problem sich mal wieder gemeldet. Er hatte eine Flöte vor Monaten erworben und dann irgendwann einen bösen Brief mit ein paar Zitaten aus dem BGB geschrieben.

Als er die Flöte sendete, war deutlich am Mundstück, also da wo er am meisten reinbläst ein weißer Schimmelbüschel zu sehen, der nicht im Holz sondern drauf war. Also evident durch sein Atem! Weil es mir leid tat, habe ich aus Kulanz die Flöte von Innen neu geschliffen, die gesamte Flöte in puren Alkohol gebadet, dann getrocknet und von innen zwei Mal behandelt und versiegelt, alle Bindungen gewechselt und von Aussen neu gemacht. Theoretisch noch mehr Arbeit, als wenn ich eine neue Flöte gebaut hätte.

Keine wenige Wochen vorbei und wieder ein Brief wegen Schimmel! Evident also, kommt der Schimmel durch den Spieler, denn die Flöte von innen versiegelt wurde.

Jede Flöte kann Schimmel bilden, allerdings nicht von der Flöte, sondern durch den feuchten Atem der Flötenspieler, oft auch noch mit Essensresten gemischt. Selbst Messingflöten, Posaunen und Trompeten können durch die Atemluft mit Schimmel befallen werden. Natürlich trocknen diese leichter, aber das Problem sollte Bläsern bekannt sein. Jeder Flötenspieler sollte dafür sorgen, dass nach dem Spielen die Flöte trocken ist. Eine Flöte egal aus Holz oder Bambus sollte auch nicht stundenlang ununterbrochen gespielt werden. Jedenfalls, sollte dies die Ausnahmen sein!

Ein Tipp. Holt einen alten Strumpf aus nicht zu dickem Stoff. Stülpt den auf einen 5 mm Stab und schiebt diesen in die Flöte rein, um die Feuchtigkeit von der Innenwand etwas zu entfernen. Ist es eine besonders dünne Flöte, dann muss man natürlich dies alles etwas dünner machen. Danach sollte man die Flöte immer aufrecht stellen und langsam trocknen lassen. Absolutes Tabu ist eine Holzflöte, selbst nicht einmal eine Blockflöte nach dem Spielen hinzulegen oder gar in eine Box zu tun.