Kawala- oder Nay-Ton erzeugen

Den ersten Kawala oder Nay-Ton erzeugen

Du musst unbedingt lernen einen sauberen Ton zu erzeugen, bevor du loslegst und verschiedene Kawala-Flöten baust. Denn wenn du den Ton nicht richtig spielen kannst, wirst du es nie schaffen eine perfekt gestimmte Kawala zu bauen. Wenn du mit der Schnellanleitung schon eine Kawala gebaut hast, dann nimm diese in die Hand und schließe mit den Zeigefinger, Mittel- und Ringfinger der linken Hand die drei oberen Löcher und die drei unteren Löcher gleichermaßen mit den Fingern der rechten Hand. Zum Üben reicht auber auch ein Aluminiumrohr oder ein PVC-Rohr ohne Löcher. Wenn du einmal den Klang richtig kannst, wirst du vermutlich wie ich in jedem Baumarkt auf den Kupferrohren oder andere Musik spielen.

Theoretisches:

Ich will mich kurz fassen. Du hast doch sicherlich schon mal eine Trillerpfeife oder Blockflöte in der Hand gehabt. Beide funktionieren auf derselben Art und Weise. Da hast du einen Schnabel in dem du Luft bei (M) bläst. Dieser schickt die Luft flach direkt auf eine Schneidekante des Labiums (L) und dort wird der Klang durch das Schneiden der Luft und der Vibration erzeugt.

Abbildung 7: Das Mundstück einer jeder Blockflöte entspricht dem Prinzip der Trillerpfeife. Man bläst bei (M) am Schnabel.  Die Luft geht durch einen Windkanal und stößt auf (L), wo der Klang erzeugt wird.
Abbildung 7: Das Mundstück einer jeder Blockflöte entspricht dem Prinzip der Trillerpfeife. Man bläst bei (M) am Schnabel. Die Luft geht durch einen Windkanal und stößt auf (L), wo der Klang erzeugt wird.

Somit ist der Klang auf einer Flöte ein Kinderspiel. Sowie ein Kind „tütü“ oder „hühü“ pusten kann, kann es auf einer Trillerpfeife oder Flöte einen Klang erzeugen. Leider kann man so einen Klang kaum eine persönliche Note verleihen. Egal ob man gerade oder etwas schräg rein bläst, die Luft wird durch den Windkanal stets auf das Labium gesteuert. Klar, man kann mal leise, mal laut, mal mit „tüüüh“, mal mit „süüüh“ anspielen, aber das wars dann auch. Bei der Kawala ist dies nicht der Fall. Wir haben keinen Schnabel in den wir pusten können, dass die Luft durch einen Kanal fertig geformt auf das Labium stößt, sondern wir müssen selbst die Luft formen.

Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite.  Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss.  Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.
Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite. Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss. Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.

Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite. Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss. Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.

Abbildung 9: Mit unserem Mund können wir einen Großteil der Öffnung schließen und die Luft dann gezielt auf (L) pusten.
Abbildung 9: Mit unserem Mund können wir einen Großteil der Öffnung schließen und die Luft dann gezielt auf (L) pusten.

 

Praktisches

Nun, nachdem du anhand der Skizzen verstanden hast worum es geht, möchte ich dir ein paar Bilder darstellen und erläutern. Bitte, bitte, bitte! Lies zuerst was unter jedem Bild in diesem Abschnitt steht, bevor du beginnst es umzusetzen. So wirst du am schnellsten einen sauberen Ton erzeugen.

Die goldene Regel:

Abbildung 10: Erst Flöte anlegen
Abbildung 10: Erst Flöte anlegen
Abbildung 11: Dann Mund formen!
Abbildung 11: Dann Mund formen!

Ich erlebe es immer wieder und wieder. Kawala-Schüler formen den Mund noch bevor sie die Flöte angelegt haben. Das ist FALSCH!

Bitte das linke Bild kurz anschauen. Die Flöte liegt so, dass die Unterlippe sie unterstützt. Erst jetzt formt man die Lippen, als würde man mit ein „Uuuh“ sagen wollen (rechtes Bild).

Hab Geduld. Du wirst gleich experimentieren können. Alles was ich hier festhalten will, ist dass man zuerst die Flöte anlegen soll, bevor man loslegt und versucht den Ton zu machen.

Abbildung 12: Anlegen der Flöte ::: Noch habe ich meine Lippen nicht geformt, also noch keine "U~Ü" Form.
Abbildung 12: Anlegen der Flöte ::: Noch habe ich meine Lippen nicht geformt, also noch keine “U~Ü” Form.

Siehst du was hier geschieht? Ich lege die Kawala so an, dass sie etwas nach rechts zeigt. So ist sie von der linken Kante etwas abgehoben und auf der rechten Seite völlig dicht.