Grifftabelle der Nay Tonleiter Saba

Nay Tonleiter am Beispiel der Saba Grifftabelle

Auch diese Grifftabelle funktioniert mit jeder Nay. Bei der Nay-Rast wirst du deine Saba-Tonleiter auf C haben, bei der Nay-Doka auf D, bei der Nay-Bussilik auf E usw.
Auch diese Nay Tonleiter Grifftabelle funktioniert mit jeder Nay. Bei der Nay-Rast wirst du deine Saba-Tonleiter auf C haben, bei der Nay-Doka auf D, bei der Nay-Bussilik auf E usw.

Saba Tonleiter Übung

Die Saba Nay Tonleiter auf Bussilik (E) verlangt unter anderem ein F‡ ein G und ein G#. Um Verwechslung zu vermeiden, wird das G# als Ab geschrieben.

Abbildung 125: In der letzten Zeile bringe ich dich vom D (zweites Register) mit dem C und H (über das Daumenloch) in das erste Register.
Abbildung 125: In der letzten Zeile bringe ich dich vom D (zweites Register) mit dem C und H (über das Daumenloch) in das erste Register.

 

„Saba ya Sabaya“ Ein kleines Saba für die Bussilik-Nay

Abbildung 125: In der letzten Zeile bringe ich dich vom D (zweites Register) mit dem C und H (über das Daumenloch) in das erste Register.
Abbildung 125: In der letzten Zeile bringe ich dich vom D (zweites Register) mit dem C und H (über das Daumenloch) in das erste Register.

Im Westen, insbesondere in Deutschland, ist man bemüht die Noten akribisch genau zu spielen. Die Noten spielen bei der Nay eher die Rolle einer Leitlinie. Lasse dir freien Raum zu interpretieren und improvisieren.

Das Binden von Bambusflöten

In meinem Buch zeige ich dir per Zeichnung und Detailbilder wie man Schritt für Schritt eine professionelle Bindung macht. Hier nur ein Ausschnitt aus den Detailbildern zum Binden der Flöte. Das Binden von Bambusflöten kann jedem gelingen der die Geduld hat die einzelnen Schritte zu üben. Hier werden nur einige Bilder exemplarisch dargestellt.

Detailbilder zum Binden von Bambusflöten

Abbildung 78: Mit dem linken Daumen drücke ich das Garn ca. 5 cm vorm Ende auf das Rohr.
Abbildung 78: Mit dem linken Daumen drücke ich das Garn ca. 5 cm vorm Ende auf das Rohr.
Abbildung 81: Anderes Bild welches die vorige Abbildung aus einer anderer Perspektive zeigt. Achte darauf, den Zeigefinger straff zu halten, denn dieser bildet die Schlaufe, welche die ganze Wicklung später binden wird.
Abbildung 81: Anderes Bild welches die vorige Abbildung aus einer anderer Perspektive zeigt. Achte darauf, den Zeigefinger straff zu halten, denn dieser bildet die Schlaufe, welche die ganze Wicklung später binden wird.
Abbildung 82: Nun greife ich ich mit dem rechten Daumennagel das Garn und drücke es fest an. Ich bereite mich somit vor, meine linke Hand umzupositionieren ohne das Garn abrutschen zu lassen.
Abbildung 82: Nun greife ich ich mit dem rechten Daumennagel das Garn und drücke es fest an. Ich bereite mich somit vor, meine linke Hand umzupositionieren ohne das Garn abrutschen zu lassen.
Abbildung 83: Gleiche Handlung wie letzte auf der letzten Abbildung aus anderer Perspektive.
Abbildung 83: Gleiche Handlung wie letzte auf der letzten Abbildung aus anderer Perspektive.
Abbildung 88: Wenn du genug straffe Wicklungen gemacht hast, dann ist es Zeit geworden, den Knoten vorzubereiten. Hierfür fixiere ich mit dem linken Daumen das Garn an der "Wurzel" der Schlaufe.
Abbildung 88: Wenn du genug straffe Wicklungen gemacht hast, dann ist es Zeit geworden, den Knoten vorzubereiten. Hierfür fixiere ich mit dem linken Daumen das Garn an der „Wurzel“ der Schlaufe.
Abbildung 91: Nun gehe ich mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand in die Schlaufe, um das soeben geschnittene Ende durch die Schlaufe zu ziehen. Achtung:Oft ist die Schlaufe an der Wurzel, also bei der Bindung verdreht. Das wird dazu führen, dass man die Schlaufe nicht unter die Bindung ziehen werden kann. Die Schlaufe musst du dann ein oder zwei mal drehen, bevor du diesen Schritt unternimmst.
Abbildung 91: Nun gehe ich mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand in die Schlaufe, um das soeben geschnittene Ende durch die Schlaufe zu ziehen.
Achtung:Oft ist die Schlaufe an der Wurzel, also bei der Bindung verdreht. Das wird dazu führen, dass man die Schlaufe nicht unter die Bindung ziehen werden kann. Die Schlaufe musst du dann ein oder zwei mal drehen, bevor du diesen Schritt unternimmst.
Abbildung 97: Nun brauchst du nur noch die Enden mit einem Messer oder Cutter abzuschneiden. Das man sich dabei verletzten kann, brauche ich dir nicht zu sagen, notfalls Handschuhe tragen, bis du es meisterst. Achtung: Auch nach sehr vielen Jahren geschieht es mir manchmal, dass ich die Wicklung dabei verletzte. Lieber zweimal schauen, anstatt die ganze Arbeit noch einmal von vorne zu beginnen.
Abbildung 97: Nun brauchst du nur noch die Enden mit einem Messer oder Cutter abzuschneiden. Das man sich dabei verletzten kann, brauche ich dir nicht zu sagen, notfalls Handschuhe tragen, bis du es meisterst.
Achtung: Auch nach sehr vielen Jahren geschieht es mir manchmal, dass ich die Wicklung dabei verletzte. Lieber zweimal schauen, anstatt die ganze Arbeit noch einmal von vorne zu beginnen.

Kawala Stimmen

Den Grundton der Kawala stimmen

Hör zu! Fast jeder Fehlgriff beim bauen einer Kawala kann korrigiert werden, nicht aber wenn man den Grundton vermasselt. Daher ist dieser Abschnitt echt wichtig.

Wir sind davon ausgegangen, dass du das Rohr vorher auf ca. 45 cm gekürzt hast. Du hast auch die Anblaskante fertig und gelernt wie man einen sauberen Ton produziert. Nimm also das Rohr in die Hand und siehe welche Note gespielt wird.

Du wirst etliche viele Stimmgabeln brauchen oder einen chromatischen Tuner. Den bekommst du im Internet schon für 15 Euro. Allerdings gibt es da auch downloadbare Tuner, welche auf deinem Rechner installiert werden können. Doch empfehle ich dir nicht in der Nähe deines Rechners Bambus zu bohren oder zu schleifen. Das wird eine Riesensauerei und der Rechner wird es auf Dauer nicht lustig finden.

Wie angekündigt wollen wir hier eine Kawala auf G bauen. Diese sind ca. 39-41 cm groß. Wenn du also dein Rohr anspielst, wirst du vermutlich ein E auf deinem Tuner angezeigt bekommen.

Wenn du mit einem Tuner arbeiten kannst, kannst du folgenden Abschnitt überspringen. Ansonsten empfehle ich dir dringend erst zu lesen wie ein Tuner dir helfen kann.

Für was sind Tuner gut:

Tuner sind elektronische Stimmgeräte. Du wirst eines mit integriertem Mikrofon brauchen (ist heute eigentlich Standard).

Wenn du dann den Tuner vor dir stellst und einen Ton spielst, gibt er dir an ob du unter oder über dem Ton liegst, oder vielleicht den Ton genau getroffen hast.

Ist die Note zu tief, dann musst du dein Instrument stimmen. Bei Seiteninstrumente spannst oder lockerst du die Seiten. Bei Bambusflöten kann der Spieler nicht mehr viel ändern. Daher musst die die Flöte beim Bauen sehr gut stimmen.

Abbildung 37: Perfekt auf G gestimmt.
Abbildung 37: Perfekt auf G gestimmt.

Hier oben in Abbildung 37 siehst du das Grundprinzip aller Tuner. Ziel ist es ein G zu spielen. Über dem G ist das G# und darunter das Gb.

Wenn der Ton zu tief ist, dann würde der Zeiger in Richtung Gb zeigen. Ist dieser zu hoch, dann zeigt er in Richtung G#. Wenn die Flöte völlig verkehrt gestimmt ist, dann würde der Tuner mir angeben, dass ich im Bereich einer ganz anderen Note spiele:

Abbildung 38: Das perfekte E, doch wollen wir ein G!
Abbildung 38: Das perfekte E, doch wollen wir ein G!

Die Abbildung 38 sagt uns also, dass wir weit unter unserem Ziel liegen. Wenn wir ein G wünschen und unser Tuner uns sagt: „ej Kumpel, du spielt ein E“ müsstest du kurz aufzählen wie weit das G vom E liegt:

E – F – Gb – G

Das sind immerhin drei Abstände. Und so wirst du beginnen dein Instrument irgendwie höher zu stimmen, so dass du dein Ziel erreichst.

Abbildung 39: 20 Cent zu tief gestimmt.
Abbildung 39: 20 Cent zu tief gestimmt.

Hz und Cents

Noch etwas solltest du wissen, um die Erläuterungen im Buch hier nachzuvollziehen. Alle Noten stehen zueinander in einem Verhältnis. Wenn wir einen gewissen Laut als C definieren, dann stehen die weiteren Noten zu diesem Klang im Verhältnis. Wenn sich 10 Menschen jeweils in ein Zimmer verstecken würden und jeder für sich „Alle meine Entchen“ singen und aufnehmen würde, wären vermutlich keine zwei davon identisch. Das führt dazu, dass man sich einigen muss wo das C beginnt. Die meisten Flöten sind daher auf 440Hz gestimmt. Das kannst du auch an deinem Tuner einstellen.

Dann sind die Töne noch in Cents eingeteilt. Hier oben siehst du beispielsweise, dass der Pfeil nicht auf „0“ für das G steht, sondern etwas nach links, nämlich 20 Cent tiefer. Der hellgraue Bereich um die Null, ist wo der Klang akzeptabel ist. Menschen hören nicht ob das „G“ zwei oder drei Cent höher oder tiefer ist, wohl aber wenn es 10 oder 20 Cent sind.

Nun, da wir dass mit dem Tuner geklärt haben, solltest du dir eine Pimadaumen Regel merken:

Basisnotenregel I.:

Die Basisnote eines Rohres wird bei ca. 2,5-3 cm um eine halbe Note tiefer oder höher.

Das heißt, wenn ein Rohr von 39 cm beispielsweise dir ein G liefert, kannst du in etwas davon ausgehen, dass wenn du es auf 36 cm runter sägst, dass du damit ein G# als Basisnote haben wird.

Das ist auch nur eine circa-Angabe, solltest du aber in Hinterkopf behalten.

Nun nimmst du dein Rohr was du vorbereitet hast und stellst deinen Tuner ein und spielst los. Schwenke auch die Kwala rechts und links so, dass du dir vergewisserst, dass du den mittleren Klang, nicht zu hoch oder zu tief spielst.

Bei deinen 45 cm vermute ich, dass dein Tuner dir ein F ansagen wird. Wir werden hier einfach mal hypothetisch das Stimmen der Basisnote durchziehen.

Das gefällt dir natürlich nicht. Nun denkst du: „nach dem F kommt ein F# und danach kommt das ersehnte G.

Also: F – F# – G

Das sind zwei Abstände. Die Basisnotenregel (siehe Kästchen oben) würde uns sagen: „Kumpel, säge einfach 2x3cm ab, damit du ein G bekommst“.

Sagen wir zu 80% trifft die Regel immer zu, was machst du aber, falls dieses Rohr sich anders verhält? Was ist, wenn du 6 cm absägst und die Flöte dann zu kurz gesägt ist? Korrigieren lässt sich dies so ohne weiteres nicht.

Deshalb solltest du auch gleich hier die zweite Regel kennen lernen

Basisnotenregel II.

Säge die Flöte lieber zu lang als zu kurz

Dur wirst du vorsichtig sein und nur nur 4,5 cm absägen. (Kreppband nicht vergessen!). Wenn du Glück hast, wirst du das Rohr vom ersten Schnitt gestimmt haben. Ich kann dir schon sagen, dass dies so gut wie nie der Fall ist!

Vermutlich bekommst du an deinem Tuner folgendes Ergebnis:

Abbildung 40: G minus 40 Cent
Abbildung 40: G minus 40 Cent

Das ist definitiv zu tief. Du wirst den Mut fassen und dein Rohr noch 1 cm kürzer sägen. Nun ist es 39,5 cm und liefert folgendes Ergebnis:

Abbildung 41: G minus 5 Cent
Abbildung 41: G minus 5 Cent

Also bist du soweit gekommen, dass du eigentlich nicht so recht weißt, ob du noch etwas absägen sollst oder nicht. Du willst jedenfalls nicht schon dein erstes Rohr zu kurz sägen!

Die Lösung ist die dritte Basisnotenregel

Basisnotenregel III.:

Die letzten paar Cent nie mit der Säge entfernen, sondern mit deinem Schleifaufsatz und dem Akku.

Versuche auch bitte stets das Bambusrohr so anzulegen, dass du die Bambusschale nicht absplitterst.

Wenn du deine Basisnote erreicht hast, dann ist es soweit, du kannst danach beginnen die Flöte zu vermessen um die Fingerlöcher zu bohren. Doch möchte ich schon mal hier vorgreifen und was zum „Fine tuning“ der Flöte sagen.

Grundsätzlich ist es so, dass bei allen Kerbflöten das zweite Register etwas tiefer ist als das erste. Angenommen du spielst in der ersten Oktave ein „D“, dann wird es in der zweiten Oktave vermutlich ein „D minus 5 Cent“ sein.

Das ist insofern nicht schlimm, weil dies ein natürlicher Klang ist. Oder glaubst du, dass wenn du loslegst und singst, dass deine Klänge in der ersten, zweiten oder dritten Oktave genau überstimmen?

Problematisch ist es allerdings, wenn du die erste Oktave deiner Kawala um – sagen wir mal 6 Cent zu tief gestimmt hast. Wenn Du dann die zweite Oktave spielst wird die Note dann plötzlich 11 Cent tiefer! Wenn du alleine im Badezimmer spielst, stört das kaum, aber wenn du zusammen mit anderen Musikern spielst, wird dies spätestens in der zweiten Oktave auffallen.

Klar, du kannst nun die Kawala hin und her schwenken, um den Ton zu korrigieren, aber es geht einfacher, wenn die erste Oktave gestochen scharf gestimmt ist. Du kannst sogar bei der ersten Oktave dir eine Toleranz von +2 Cent erlauben. So wird die zweite Oktave dann -2 Cent.

Dies ist zumindest was ich immer mache und mich haben schon mehrere Professionelle Musiker aus der ganzen Welt mit Staunen gefragt wie ich es schaffe, dass meine Flöten so gestochen scharf gestimmt sind. Sind sie nicht, ich täusche nur die Ohren der Musiker!

Das Greifen der Kawala

Grifftabelle der Kawala in Dur

Grifftabelle der KawalaIm Grunde genommen ist das Greifen der Kawala Flöte unglaublich einfach. Der Tiefste Ton, also die Basisnote, wird gespielt indem man alle Löcher schließt. Nun muss man nur noch ein Loch nach dem anderen öffnen um die Dur-Tonleiter hochzuklettern. Bei der letzten Note, das H, kannst du sehen, dass ich das Loch Nr. 5 (von unten gezählt) geschlossen habe. Das hat damit zu tun, dass man ansonsten die Flöte nicht mehr halten kann, da man mindestens einen Daumen + einen weiteren Finger braucht um die Flöte zu umfassen.

Natürlich kannst du auch die Noten dazwischen spielen. Ein D# beispielsweise wird gespielt, indem man das E greift und dann auch das tiefste Loch schließt. So wird die Note etwas tiefer. Falls es noch nicht für ein D# ausreicht, dann kann man etwas mehr Luft in die Flöte blasen als außerhalb. Das hatten wir ja schon oben besprochen.

Hier nun ein paar erklärende Bilder zur Dur-Tonleiter auf der Kawala. Wir werden hierzu eine Kawala auf E-Dur benutzen (vgl. oben die Tabelle S. 31)

Abbildung 20: (E) ::: Achte darauf, dass wenn du die Flöte nach rechts spielst wie ich hier, dass die rechte Hand auch unten ist. Beachte auch unten den kleinen stützenden Finger.
Abbildung 20: (E) ::: Achte darauf, dass wenn du die Flöte nach rechts spielst wie ich hier, dass die rechte Hand auch unten ist. Beachte auch unten den kleinen stützenden Finger.

 

Abbildung 21: (F#) ::: Achte darauf wie ich unten meinen linken Finger mit dem rechten Ringfinger mit angehoben habe. Nun stützt mein linker kleiner Finger oben die Flöte. Bislang war mir dies so nicht bewusst. Erst durch diese Fotos erkenne ich dies. Quintessenz ist, dass wird stets die Kawala so stützen müssen, dass wir mit den Lippen die Anblasseite gut andrücken können, ohne dass die Kawala davon fliegt.
Abbildung 21: (F#) ::: Achte darauf wie ich unten meinen linken Finger mit dem rechten Ringfinger mit angehoben habe. Nun stützt mein linker kleiner Finger oben die Flöte. Bislang war mir dies so nicht bewusst. Erst durch diese Fotos erkenne ich dies. Quintessenz ist, dass wird stets die Kawala so stützen müssen, dass wir mit den Lippen die Anblasseite gut andrücken können, ohne dass die Kawala davon fliegt.

 

Einige Bilder werden hier übersprungen

Abbildung 25: (C#) ::: Die sechste Note in der Kawala, hier C# muss echt geübt werden. Bitte aufs Bild schauen. Der linke Ringfinger ist zwar angehoben aber liegt nicht direkt über dem zugehörigen Loch. Geht auch gar nicht, da sonst der linke Ringfinger nicht mehr genug Halt hat. Der linke Mittelfinger ist hier ganz schön hoch gehoben, damit im Bild das Loch darunter zu sehen ist. In der Regel hebe ich den Mittelfinger nicht so hoch. Stützpunkte sind daher nur noch die beiden Finger der rechten Hand unten und oben der kleine Finger, Zeigefinger (hier hinter Mittelfinger im Bild versteckt) und der linke Daumen.
Abbildung 25: (C#) ::: Die sechste Note in der Kawala, hier C# muss echt geübt werden. Bitte aufs Bild schauen. Der linke Ringfinger ist zwar angehoben aber liegt nicht direkt über dem zugehörigen Loch. Geht auch gar nicht, da sonst der linke Ringfinger nicht mehr genug Halt hat. Der linke Mittelfinger ist hier ganz schön hoch gehoben, damit im Bild das Loch darunter zu sehen ist. In der Regel hebe ich den Mittelfinger nicht so hoch. Stützpunkte sind daher nur noch die beiden Finger der rechten Hand unten und oben der kleine Finger, Zeigefinger (hier hinter Mittelfinger im Bild versteckt) und der linke Daumen.

Kawala- oder Nay-Ton erzeugen

Den ersten Kawala oder Nay-Ton erzeugen

Du musst unbedingt lernen einen sauberen Ton zu erzeugen, bevor du loslegst und verschiedene Kawala-Flöten baust. Denn wenn du den Ton nicht richtig spielen kannst, wirst du es nie schaffen eine perfekt gestimmte Kawala zu bauen. Wenn du mit der Schnellanleitung schon eine Kawala gebaut hast, dann nimm diese in die Hand und schließe mit den Zeigefinger, Mittel- und Ringfinger der linken Hand die drei oberen Löcher und die drei unteren Löcher gleichermaßen mit den Fingern der rechten Hand. Zum Üben reicht auber auch ein Aluminiumrohr oder ein PVC-Rohr ohne Löcher. Wenn du einmal den Klang richtig kannst, wirst du vermutlich wie ich in jedem Baumarkt auf den Kupferrohren oder andere Musik spielen.

Theoretisches:

Ich will mich kurz fassen. Du hast doch sicherlich schon mal eine Trillerpfeife oder Blockflöte in der Hand gehabt. Beide funktionieren auf derselben Art und Weise. Da hast du einen Schnabel in dem du Luft bei (M) bläst. Dieser schickt die Luft flach direkt auf eine Schneidekante des Labiums (L) und dort wird der Klang durch das Schneiden der Luft und der Vibration erzeugt.

Abbildung 7: Das Mundstück einer jeder Blockflöte entspricht dem Prinzip der Trillerpfeife. Man bläst bei (M) am Schnabel.  Die Luft geht durch einen Windkanal und stößt auf (L), wo der Klang erzeugt wird.
Abbildung 7: Das Mundstück einer jeder Blockflöte entspricht dem Prinzip der Trillerpfeife. Man bläst bei (M) am Schnabel. Die Luft geht durch einen Windkanal und stößt auf (L), wo der Klang erzeugt wird.

Somit ist der Klang auf einer Flöte ein Kinderspiel. Sowie ein Kind „tütü“ oder „hühü“ pusten kann, kann es auf einer Trillerpfeife oder Flöte einen Klang erzeugen. Leider kann man so einen Klang kaum eine persönliche Note verleihen. Egal ob man gerade oder etwas schräg rein bläst, die Luft wird durch den Windkanal stets auf das Labium gesteuert. Klar, man kann mal leise, mal laut, mal mit „tüüüh“, mal mit „süüüh“ anspielen, aber das wars dann auch. Bei der Kawala ist dies nicht der Fall. Wir haben keinen Schnabel in den wir pusten können, dass die Luft durch einen Kanal fertig geformt auf das Labium stößt, sondern wir müssen selbst die Luft formen.

Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite.  Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss.  Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.
Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite. Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss. Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.

Abbildung 8: Vergleiche dieses Bild mit dem auf der vorigen Seite. Hier ist auch der Punk (L) der angeblasen werden muss. Bei der Kawala müssen wir uns also etwas einfallen lassen, dass die Luft wie bei einer Blockflöte zielgerichtet auf (L) stößt.

Abbildung 9: Mit unserem Mund können wir einen Großteil der Öffnung schließen und die Luft dann gezielt auf (L) pusten.
Abbildung 9: Mit unserem Mund können wir einen Großteil der Öffnung schließen und die Luft dann gezielt auf (L) pusten.

 

Praktisches

Nun, nachdem du anhand der Skizzen verstanden hast worum es geht, möchte ich dir ein paar Bilder darstellen und erläutern. Bitte, bitte, bitte! Lies zuerst was unter jedem Bild in diesem Abschnitt steht, bevor du beginnst es umzusetzen. So wirst du am schnellsten einen sauberen Ton erzeugen.

Die goldene Regel:

Abbildung 10: Erst Flöte anlegen
Abbildung 10: Erst Flöte anlegen
Abbildung 11: Dann Mund formen!
Abbildung 11: Dann Mund formen!

Ich erlebe es immer wieder und wieder. Kawala-Schüler formen den Mund noch bevor sie die Flöte angelegt haben. Das ist FALSCH!

Bitte das linke Bild kurz anschauen. Die Flöte liegt so, dass die Unterlippe sie unterstützt. Erst jetzt formt man die Lippen, als würde man mit ein „Uuuh“ sagen wollen (rechtes Bild).

Hab Geduld. Du wirst gleich experimentieren können. Alles was ich hier festhalten will, ist dass man zuerst die Flöte anlegen soll, bevor man loslegt und versucht den Ton zu machen.

Abbildung 12: Anlegen der Flöte ::: Noch habe ich meine Lippen nicht geformt, also noch keine "U~Ü" Form.
Abbildung 12: Anlegen der Flöte ::: Noch habe ich meine Lippen nicht geformt, also noch keine „U~Ü“ Form.

Siehst du was hier geschieht? Ich lege die Kawala so an, dass sie etwas nach rechts zeigt. So ist sie von der linken Kante etwas abgehoben und auf der rechten Seite völlig dicht.